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Pflegst Du noch, oder lebst Du auch?
Wie ist Selbstpflege und Fürsorge überhaupt möglich?
Referentin Petra Wannicke, Krankenschwester, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Validation Teacher nach Naomi Feil wird uns durch den Abend begleiten.
Wir treffen uns am 22. September 2022 von 18.00h- 19.30h im Zeughaus, Hollsaal B, 1. Stock
Wir freuen uns auf Sie!
Bitte melden Sie sich an unter „info@pflegeforum-augsburg.de“
Alternativ unter der Telefonnummer: 0821 / 66 43 44
Stell Dir vor es ist Krieg
und keiner geht hin.
Ein Graffiti, welches zur Friedensbewegung gehört, wie die Weiße Taube auf blauem Grund.
1981 entworfen von dem Hamburger Designer Johannes Hartmann.
Wir kennen dieses geflügelte Wort. Und wie gerne würden wir uns wünschen, dass tatsächlich niemand hingeht.
Und man geht eben doch.
Wie geht es uns dabei? Wie geht es denen, die den letzten Krieg mit-erlebt haben, wenn sie heute knapp 2000km weiter schauen?
Wie geht es denen, die Kriege nicht miterlebt haben, aber nun mit den Erinnerungen der älteren Generation konfrontiert werden?
Wir laden Sie ein darüber zu sprechen.
Durch den Abend begleitet sie Herr Reiner Hartmann, Pastoralpsychologe und Klinikseelsorger,
und natürlich wir, das Pflegeforum Augsburg
Es gibt uns noch, und wir freuen uns auf Sie!
Wir treffen uns im Zeughaus am 12. Mai 2022, Hollsaal 1.Stock von 18h – 19.30h
Bitte beachten Sie, dass Sie sich anmelden müssen, damit wir die Vorschriften aufgrund der immer noch währenden Pandemie einhalten können. Da wir die Vorschriften zur Maskenpflicht aus der heutigen Sicht noch nicht absehen können, bringen Sie bitte einen Mund-Nasenschutz mit. Beachten Sie ebenfalls, dass die Dauer des Vortrages nach „unten“ korrigiert wurde.
Aus gegebenem Anlass geschrieben
Bezugnehmend auf zwei Artikel in der Augsburger Allgemeinen vom 18. Juni 2021 und vom 19.Juni 2021 zu dem Thema: Pflegende Angehörige die straffällig geworden sind.„Dementen verhungern lassen“ Das Gericht beauftragt einen Sachverständigen ein Gutachten über die Schuldfähigkeit der Frau zu erstellen.„92 Jähriger tötet seine Frau“ Das Gericht entscheidet: zwei Jahre Haft auf Bewährung.
Ca. 70 % der Menschen, die der Pflege bedürfen, werden zuhause und meistens unter der Verantwortung und dem persönlichem Einsatz Angehöriger gepflegt.Sind es die ambulanten Dienste und/oder sind es die Ärzte die den pflegenden Angehörigen Aufklärung schuldig sind – oder wer ?? Wie weit geht deren Verantwortung?
Ich denke in erster Linie an die Notwendigkeit einer realistischen Schilderung dessen ,was auf die Menschen,die bereit sind ihre Angehörigen zu pflegen selbst zukommen wird, bzw. zukommen kann an körperlichen und psychischen Belastungen und auf das Angewiesensein sozialer Kontakte. Geld spielt auch eine wesentliche Rolle.
Wer füllt die Wissenslücken der Pflegenden bezüglich der Befindlichkeit und des Umgangs mit dem Angehörigen? Sei es z.B.bei zunehmender Demenz, bei Multipler Sklerose und weiteren körperlichen und geistigen Einschränkungen oder bei nicht nachvollziehbaren Veränderungen im persönlichen Kontaktverhalten ………….?Pflegende übernehmen die persönliche Pflege, vorwiegend aufgrund ihrer Beziehung zu diesem Menschen.
Leider ist es auch häufig aus Scham und Angst vor der Meinung der Öffentlichkeit, man schiebe seinen Angehörigen ab. Womit sich Pflegende Angehörige beschäftigen klingt oft wie folgt:Mein Angehöriger fürchtet abgeschoben zu werden. Wie soll ich finanziell leisten was auf mich bei häuslicher Pflege oder in einer Einrichtung zukommt? „Ich bin hilflos..! Ich bin überfordert..! Und das nicht nur mit der Pflege. Der Umgang mit den Ämtern ist manchmal wie ein
Spießrutenlauf!
Wie schaffe ich den Schriftkram-oft verstehe ich die Amtssprache nicht. Wie beantrage ich einen Pflegegrad?Was hört man nicht alles von den Fallstricken und den Auseinandersetzungen mit den Ämtern !? Habe ich in meinem sozialen Umfeld Menschen meines Vertrauens? Wem offenbare ich, dass ich in der Falle von Hilfsbereitschaft und Hilflosigkeit stecke?
Was geschieht, wenn ich an meiner absoluten Belastungsgrenze bin?“Ich selbst erlebte meine Belastungsgrenze, als mein Mann in eine Psychose fiel. Ich verstand nicht, was da gerade ablief.
Ich hielt mich dem gewachsen und doch reagierte ich plötzlich so impulsiv, dass ich mit einer Hand meinen Geschirrschrank ausräumte und alles in Scherben sprang.
Zutiefst erschrak ich darüber, wozu ich mich hinreißen lasse, obwohl ich eine ruhig reagierende Frau bin.
Ich bekam nach diesem Erschrecken Angst vor mir selbst, weil ich erlebt habe, dass es in meinem Leben Situationen geben kann, in welchen sich der Kopf zu spät einschaltet.
Von dieser „Katastrophe“ erzählte ich dem Arzt meines Mannes und dass ich deshalb – aus Angst vor mir selbst – meinen Mann nicht zuhause pflegen werde. Der Arzt antwortete mir:“ Frau S, von solchen Angehörigen wünschte ich mir mehr“. Ein Satz von mir war damals:“ ich halte für möglich, dass ich eher im Gefängnis landen würde, als mein Mann im Grab.“ So groß war meine Angst vor mir selbst. Mein Mann war in Einrichtungen gut versorgt und mir war es ein Anliegen, mit den Mitarbeitenden auf Augenhöhe in ein gutes Miteinander zu kommen. Das gelang auch! Übrigens besuchte ich meinen Mann häufig und wir konnten in guten Gesprächen Vergangenheit bewältigen.
Als er starb nahmen wir im Frieden voneinander Abschied.
Viele Pflegende kommen nun einmal an ihre körperlichen und seelischen Grenzen.
Das ist menschlich und kein Grund, aus Scham keine Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mein Anliegen wendet sich an Journalisten, die zwar über die Misere der Pflege ganz allgemein aus politischer u.finanzieller Sicht berichten – und dem Streit über Zuständigkeiten.
Auch von dem Mangel an Fachkräften in der Pflege, sowie deren kränkendem Image.
Die Journalisten bleiben jedoch meines Erachtens hilfreiche Anstöße schuldig gegenüber den Menschen, die eine wesentliche soziale Aufgabe an ihren Angehörigen erfüllen. Die Beweisführungen beziehen sich vorwiegend auf die, nur 30% der Menschen die der Pflege bedürfen und in Einrichtungen leben. Wo bleibt die Lobby für die anderen 70%
„Denn die einen sind im Dunkeln
und die andern sind im Licht und
man siehet die im Lichte
die im Dunkeln sieht man nicht“
Bertolt Brecht
Brunhilde Schütt Augsburg 20.06.2021
Das außergewöhnliche Jahr 2020 – möglicherweise ein Spiegel für uns
Liebe Interessierte des Pflegeforum-Augsburg
2020 ein Jahr was für uns alle gut begann und plötzlich bewegte sich alles in eine Richtung, die wir so in dieser Form in unserer Generation noch nicht erlebt hatten.
Vieles wurde plötzlich komplett anders, und wir Menschen mussten uns umstellen, wozu wir Anfangs nicht sofort die Einsicht und das Verständnis hatten.
Es gab in der Vergangenheit Infektionserkrankungen wie z.B. TBC, Aids, Vogel- und Schweinegrippe, den multiplen Staphylococcus aureus – Kurz MRSA, u.a. die vielen Menschen Probleme bereitet hatten.
Aber mit COVID-19 (Coronavirus SARS-CoV-2) und den Entwicklungen der Pandemie und den Auswirkungen hatte keiner gerechnet.
In https://www.zeit.de/politik wird über die wattierte Republik geschrieben „Wir waren alle dabei, aber irgendwie hinter Glas“.
Das erlebte auch ich selber so, es erschien alles so irreal, so unverständlich, oder unter dem Aspekt, es liebsten es gar nicht wahrzunehmen, da das Virus in unsere gesamte gesellschaftliche Situation eingegriffen hat; und das machte Angst und geht immer noch weiter, ohne ein Ende dieses Weges zu sehen. Das wurde von etlichen Personen zurückgemeldet.
Auswirkungen des Corona-Virus auf die Pflege allgemein
• Die professionelle Pflege
• Pflegende Angehörige und Ehrenamtliche
• Auszubildende in der Pflege
• Die Selbstpflege
• Den uns anvertrauten Pflegebedürftigen
• Betreuer und Verfahrenspfleger
Ich durfte es in meiner Tätigkeit als Coach erleben, wie verzweifelt die Pflegenden in den Heimen waren und sind es immer noch, wenn sie Bewohnerinnen und Bewohner plötzlich durch Corona oder mit Corona haben sterben sehen, ohne dass sie groß was machen konnten. Ihre berufliche Ethik war nicht mehr umsetzbar.
Dazu müssen sich die Pflegenden von außen häufig noch vorwurfsvolle Aussagen gefallen lassen (besonders in den vollstationären Einrichtungen): „Habe ihr wieder eure Arbeit nicht richtiggemacht, nicht auf die Bewohner aufgepasst, die Hygiene nicht berücksichtigt“.
Ich habe erzählt bekommen und es auch selbst im Coaching gehört, dass die schon vorher bestehende Hilflosigkeit, Ohnmacht, Versagensängste, Verzweiflung sowie Schuldgefühle sich weiter verstärkt haben. Die Krankheitsquote bei den Pflegenden stieg an, oder wie es im Coaching gesagt wurde, „dann höre ich auf und mache was Anderes.“
Einige der Pflegekräfte drückten sich so aus, dass ihr Berufsethos und die Inhalte des Ethikkodex nicht mehr erfüllt werden können. Der würdevolle Umgang mit den ihnen anvertrauten Menschen und deren Angehörigen, aber auch den eigenen Kolleginnen und Kollegen waren erschwert und erschwerten die Zusammenarbeit.
Eine wichtige Information erklärt die Inhalte des vorgenannten Kodex und was dieser bedeutet.
ICN Ethikkodex (International Council of Nurses)
Pflegefachkräfte haben vier verbindliche Aufgaben
Gesundheit fördern
Krankheit verhüten
Gesundheit wiederherstellen
Leiden zu lindern
Es besteht also ein universeller Bedarf an Pflege
Quelle: https://www.pflegekongress.at/html/publicpages/148067150729993.pdf
Bei der Bewältigung der in Deutschland begonnenen COVID-19-Pandemie stehen die stationäre, voll- und teilstationären Einrichtungen sowie die ambulanten Dienste der Gesundheitsinstitutionen in der ersten Reihe.
Da bereits schon lange existierende Probleme bei den Gesundheitseinrichtungen vorhanden sind, und Deutschland zu wenig Fachkräfte schon seit Jahrzehnten vorhält, ist die Versorgung der immer älter werdenden Generation, sowie der zunehmenden, von schweren Krankheiten betroffenen Menschen jüngerer Generationen, mitunter besonders gefährdet.
Auch die Gesundheit der Pflegenden, sowie die der Angehörigen tritt an die letzte Stelle. Viele Pflegekräfte infizieren sich selbst und müssen oftmals dann trotz positivem Test ohne Symptome weiterarbeiten.
Angehörige dürfen ihre zu pflegenden Angehörigen nicht mehr oder nur kurz besuchen, auch die Sterbekultur hat sich verändert. Pflegende beklagen, dass sie keine Zeit mehr haben oder in dicker Schutzkleidung mit Handschuhen menschliche Nähe geben müssen, was teilweise, besonders die Personen welche dementiellen Erkrankungen haben, nicht verstehen können.
Corona hat unsere Gesellschaft sukzessive verändert. Dieses Thema verstärkt sich zunehmend, und rückt nunmehr Schritt für Schritt in den Fokus der Öffentlichkeit. Ein eh schon wichtiges Thema verändert die Deutung und seine Wirksamkeit nur noch mehr. Es wirkt wie eine Überforderung, auf die sich die Gesellschaft erst langsam annähern muss.Aber Corona trägt auch Chancen in sich, die möglicherweise für uns und unser Zusammenleben von Bedeutung sein werden.
Dies war ein Rückblick auf das Jahr 2020 – wie es weitergehen kann und was das Pflegeforum dazu tun kann, erfahren Sie im nächsten Bloc.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Das Team des Pflegeforum-Augsburg
Bei Fragen, Anmerkungen oder Vorschlägen schreiben Sie uns unter unserer Web-Seite unter Kontaktformular.
Bezugnehmend zum vorhergenden Bloc
Bezugnehmend zum vorhergenden Bloc – Wir öffnen die Tür zum Wandel
Unser Pflegeforum wird auch 2021 weiterhin exsitieren, wir wollen mit Ihnen auch in Zukunft über verschiedene relevante Pflege- und Sozialthemen einen Austausch gestalten, und überlegen, was wir vom Pflegeforum aus für alle Beteiligten an der Pflege ( Pflegepersonal der Einrichtungen, Aus-und Fortbildungsträger, politische Instanzen, pflegende Angehörige und andere Bereiche) im nächsten Jahr TUN wollen und können, um bei dem notwendigen Sozialstruktur-Wandel mitzuwirken und unseren Beitrag mit Ihnen gemeinsam leisten können.
Was können wir oder müssen wir sogar als Pflegeforum TUN
Unserer Meinung nach sind die von außen kommenden Unterstützungen, wie z.B. finanzielle Unterstützungen, Bonuszahlungen an die Pflegekräfte, Helfer aus anderen Bereichen, notwendig. Das alleine wird nicht helfen, sondern wir müssen uns als Pflegende und als Gesellschaft unserer Verantwortung stellen und unseren Beitrag leisten.
Daran möchten wir uns als Pflegeforum beteiligen und im nächsten Jahr sinnvolle und zielführende Themen wählen, die sich aus dem in Bloc eins beschrieben heraus gestalten lassen und von Personen repräsentiert werden, die sich auskennen und uns unterstützen.
Dazu gibt es eine BMG-Aktion „Mehr-Pflege-Kraft“ – 13 Punkte die notwendig sind für eine bessere Pflege. Nachzulesen unter
https://www.bibliomed-pflege.de/news/diese-13-punkte-sind-noetig-fuer-eine-bessere-pflege aufgerufen am 30.12.2020
Wir wünschen Ihnen für den Start in das Jahr 2021 gute Gesundheit – das Virus wird uns noch begleiten, aber wir können uns stärken.
Bleiben Sie bei uns, sind sie mit uns Aufweckende, Unterstützer und Türöffner
Mit herzlichem Gruß im Namen aller am Pflegeforum beteiligter Personen
Eva-Maria Greve
Brunhilde Schütt
Wolfgang Eric Frank
Christoph Wolfshöfer
Ilka Reiser
Karl-Heinz Fassl
Annelis Haaser-Schwalm
Einladung zum Gedankenaustausch
Liebe Forumsfreunde, Mitstreiter und Interessenten,
dieses Jahr war alles anders, ist es weiterhin und wird es wohl noch lange sein.
Wir möchten uns mit Ihnen treffen um darüber zu reden.
Wie erging es Ihnen? Was haben Sie, im Kontext zur Pflege, erlebt, sei es gut oder auch schlecht gewesen?
Welche Erkenntnisse, falls überhaupt, haben Sie, und wir natürlich auch, daraus gezogen, und haben wir vielleicht sogar etwas dazu gelernt?
Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Und wo besteht Gesprächsbedarf, nicht zuletzt an neuen (oder vielleicht auch schon dagewesenen) Themen, die zukünftig besprochen werden sollten?
Dieses Mal werden wir keinen Referenten bei uns zu Gast haben, das Team des Pflegeforums wird vor Ort sein und Sie durch den Abend geleiten.
Eine Gelegenheit uns besser kennen zu lernen.
Wir freuen uns auf Sie und hoffen auf rege Teilnahme. Immer und unbedingt unter Einhaltung der aktuellen Hygienemaßnahmen.
Bitte melden Sie sich unbedingt an, damit wir räumlich planen können.
Und vergessen Sie nicht den obligatorischen Mundschutz!
Bleiben Sie gesund!