Über uns

Die Teilnahme an der Gründung des Pflegeforums entstand bei mir aus dem Gedanken heraus, dass es etliche Missstände in einem so gesellschaftlichen und menschlich wichtigen Beruf gibt, die ich nicht einfach hinnehmen kann. Wir haben i.d.R. sehr motivierte junge Menschen, die diesen Beruf ergreifen wollen aber leider häufig an den Rahmenbedingungen scheitern und wieder frühzeitig aussteigen oder in die innere Kündigung gehen, was möglicherweise den Fachkraftmangel fördert. Auch sehe ich ein qualitativ hohes Potenzial an Fähigkeiten und Ressourcen bei den vor Ort tätigen Mitarbeitern, die leider sehr häufig brachliegen, sprich nicht gefördert werden, die ihre ethisch verantwortliche Aufgabe immer wieder unter erheblichen Zeitdruck erfüllen müssen. Als Folgen können Erschöpfung, Demotivation, innere Kündigung, mit der Gefahr ein Burnout zu entwickeln, entstehen.
Deshalb mein Motto „Machen wir Betroffene zu Beteiligten an den Prozessen rund um den von uns zu versorgenden Menschen“. Damit stärken wir nicht nur die Mitarbeiter, sondern sorgen auch für deren Wohl, Ihre Selbstpflege.
In Anbetracht des zukünftigen Generationswandels mit all seinen Herausforderungen, müssen alle die Führung übernehmen, sich darüber bewusstwerden, dass wir unsere guten Mitarbeiter halten müssen. Wir sollten gute Saat in einen gut vorbereiteten Boden legen und nicht Veränderungen einführen, für die die Struktur noch nicht geschaffen ist.

Für was stehe ich und für was setze ich mich im Pflegeforum Augsburg ein: Das Pflegeforum Augsburg besteht in seiner jetzigen Form und Art seit dem 2013 als wir es in diesem Jahr umtauften, um darstellen zu wollen, dass Betroffene auch Beteiligte, oder aus der umgekehrten Sicht, auch Beteiligte als Betroffene sein können!

Das Soziale im Allgemeinen hat sich seither, gemessen an unserem Forum-Geburtsjahr 2013, mehrere Veränderungen, und schlussendlich die Zeitenwende (die u.a. durch Pandemie) erleben müssen.
Und: Für mich als Sozialwissenschaftler und Sozialwirtschaftler, als ehemaliger Geschäftsführer und Einrichtungsleiter in der Ambulanten Pflege, und heute in meiner wichtigen persönlichen sozialen Rolle als praktizierender Pflegender Angehöriger merke ich, dass die Sozial- und speziell die Pflegesysteme sich sukzessive gegen die Gesellschaft, und somit jeden Einzelnen in der Gesellschaft richtet. Es bedeutet, dass das Gewährleistungsstaatsprinzip (→ eine benötigte soziale Leistung ist somit nicht mehr selbstverständlich… ←) zusammen mit dem Zielvereinbarungs- und Handlungsprinzip innerhalb der Sozialbürokratie sich noch schneller in Deutschland ausbreitet, weil zunehmend die Bedarfe und Bedürfnisse der Menschen bzw. der Gesellschaft im Allgemeinen in diesem Lande, neu eingefordert werden muss!

Lassen Sie es uns gemeinsam an diesen entstandenen Sozialdilemma eine neue Strategie denken, um diese nunmehr sehr groß gewordene Schieflage, soziale Ungleichheit und soziale Ungerechtigkeit gemeinsam mit Ihren Ideen wieder gleicher werden lassen. Besonders beim heutigen Mega-Pflegedilemma können wir nur gemeinsam etwas zum Positiven ändern! Genau für die neue soziale Gerechtigkeit und der Verringerung der sozialen Ungleichheiten setze ich mich, gerade aber auch im und außerhalb des Pflegeforums Augsburg!

Meine Motivation: Durch zwei dramatische Pflegefälle im familiären Umfeld wurde ich konfrontiert mit unverständlichen Sozialgesetzen und einer bürokratischen Antragsflut. Ich habe den Wettstreit mit den Pflegekassen aufgenommen und meine Pflegetagebücher als Vorbereitung auf Termine des medizinischen Dienstes wurden zunehmend professioneller. Nach mehreren Jahren als Pflegeberater eines ambulanten Pflegedienstes habe ich Ende 2021 durch Schulung und Prüfung beim Landesamt für Pflege die Anerkennung als ehrenamtlicher Alltagsbegleiter erworben. Die Mitstreiter im Pflegeforum schätzen meine Erfahrungen bei der Organisation von „Pflege daheim“, der Verbesserung des Wohnumfeldes sowie dem legalen Einsatz ausländischer Pflegekräfte.

Mein Motto: Teilnehmen am Leben, vielen Menschen Teilhabe daran ermöglichen und das Miteinander stärken.
Dafür möchte ich im Pflegeforum meine Erfahrungen und Kenntnisse einbringen – dort darüber reflektieren – und Neues lernen, dies dann mitnehmen dürfen um es weiterzugeben.

Meine Motivation: In meiner langjährigen Arbeit in der Alten- und Krankenpflege fällt auf, daß die Menschenwürde, die Pflege und die individuelle Betreuung aufgrund verschiedener Faktoren immer mehr leidet.
Um auf diese Tendenzen hinzuweisen und ihnen entgegen zu wirken engagiere ich mich auch über die einzelnen Institutionen hinaus. Das Pflegeforum Augsburg bietet mir die Möglichkeit, meine Erfahrungen zu bündeln, Anregungen einzubringen und nicht zuletzt im Dialog neue Möglichkeiten zu erarbeiten.